Worum geht es bei der ISO 14001 Zertifizierung?
In der ISO 14001 werden die Anforderungen an Umweltmanagementsysteme aufgeführt, die dazu beitragen sollen, die Umweltleistung zu verbessern, Umweltziele zu erreichen und auch rechtliche sowie weitere Verpflichtungen zu erfüllen. Zu ihren zentralen Zielen gehören im Rahmen der
- Planung die Bestimmung von Umweltzielen, die Festlegung entsprechender Maßnahmen, aber auch von Zuständigkeiten und Verfahrensweisen,
- Durchführung die Umsetzung der Verfahrensweisen und Maßnahmen,
- Kontrolle die Überprüfung von Verfahrensweisen, Maßnahmen und auch der Zuständigkeiten und
- Verbesserung die weitere Anpassung von Verfahren, Maßnahmen und Zuständigkeiten.
Auch die Umweltziele und Umweltleitlinien von Unternehmen und Organisationen können eine Verbesserung erfahren.
Wer ist geeignet?
Diese Norm ist für Unternehmen und Organisationen jedweder Art und Größe sowohl hinsichtlich geografischer, ökologischer, kultureller und sozialer Bedingungen anwendbar. Allerdings legt sie keine absoluten Anforderungen im Bereich der Umweltleistungen fest. Üben beispielsweise zwei Organisationen ähnliche Tätigkeiten aus, erreichen aber eine differierende Umweltleistung, können sie trotzdem die Vorgaben der ISO 14001 erfüllen.
Mit der Einführung der ISO 14001 soll unter anderem eine Verbesserung der Umweltbilanz des Unternehmens respektive der Organisation, aber auch eine Kostenreduzierung einher gehen. In regelmäßigen Abständen muss zudem eine Rezertifizierung erfolgen. Die Cornelius Ober GmbH ist auch hier Ihr kompetenter Ansprechpartner.
Interessante Fakten
Weltweit sind mehr als 360.000 Unternehmen und Organisationen aus den verschiedensten Branchen und unterschiedlichster Größe nach den Kriterien der ISO 14001 zertifiziert. Allein in Deutschland gibt es mehr als 8.000 Unternehmen respektive Organisationen, die ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 eingeführt haben. In Europa sind die Inhalte der ISO 14001 in der europäischen EMAS-Verordnung festgehalten. EMAS steht hier für Eco-Management and Audit Scheme.
Veröffentlicht wurde die Norm zum ersten Mal 1996. Bereits vier Jahre später entschied man sich zu einer Überarbeitung. Im Jahr 2012 starteten dann Verhandlungen für die zweite Novellierung der Norm, die 2015 veröffentlicht wurde. Zahlreiche diskutierten Themen fanden dabei Eingang in die überarbeitete Fassung. Zu den Neuerungen gehören unter anderem die
- Einführung einer High-Level-Structure (einheitliche Grundstruktur), wie sie auch bei allen anderen ISO-Managementsystemnormen eingesetzt wird,
- Stärkung der Leitungsverantwortung sowohl für das Umweltmanagement als auch für die Integration in Geschäftsprozesse des Unternehmens oder der Organisation,
- stärkere Hervorhebung der Umweltverbesserung sowie die Messung entsprechender Kennzahlen,
- Durchführung einer Kontextanalyse, bei der übergreifende Themen und Entwicklungen festgelegt werden, sofern sie für das Unternehmen oder die Organisation relevant erscheinen.
- Bestimmung von Risiken und Chancen, welche mit Umweltaspekten einhergehen,
- Berücksichtigung vor- und nachgelagerter Umweltauswirkungen.
Hilfestellungen
Um den Unternehmen und Organisationen bei der Umsetzung und der späteren Anwendung Hilfestellungen zu geben, wurde der ISO 14001 ein umfangreicher Anhang beigefügt. Hierin finden sich unter anderem Erläuterungen zu den einzelnen Begriffen, aber auch zu sämtlichen Kapiteln des Normtextes. Gleichzeitig erfolgte auch eine Aktualisierung der ISO 14004 „Umweltmanagementsysteme: Allgemeine Leitlinien zur Verwirklichung“. In dieser wurden Leitlinien zum Aufbau, zur Umsetzung, zur Aufrechterhaltung sowie zur Verbesserung eines Umweltmanagementsystems festgeschrieben.
Um KMU den Einstieg in ein systematisches Umweltmanagement zu erleichtern, erfolgte eine Überarbeitung der ISO 14005 „Anleitung für eine phasenweise Einführung eines Umweltmanagementsystems- Unter Einbeziehung der Umweltleistungsbewertung“. Diese Norm enthält auch einen Ansatz, mit dem der Reifegrad eines Umweltmanagementsystems feststellbar ist.