Nachfrage nach Solarheizwärme immer größer
Die Nachfrage nach Solarheizwärme wird immer größer. Das hat plausible Gründe, wie wir in diesem Artikel zeigen. Vor allem ein Verfahren zur Gewinnung von Energie verliert zunehmen an Attraktivität.
Bisher wird in Deutschland hauptsächlich auf Windenergie und Solaranlagen zur Stromgewinnung gesetzt. Solarheizwerke gibt es hingegen erst wenige, ganz im Gegenteil zu unserem nördlichen Nachbarn Dänemark, wo wesentlich stärker auf diese Wärmequelle gesetzt wird. Allerdings könnte sich auch in Deutschland innerhalb der nächsten Jahre die installierte Kollektorfläche deutlich erhöhen.
Derzeit sind deutschlandweit 24 MW Sonnenkollektoren (35.850 m²) installiert, die Wärme für Nah- und Fernwärmenetze liefern. Weitere Anlagen mit insgesamt 11 MW (15.600 m²) Leistung sind aktuell in der Planung oder werden bereits realisiert. Ein Großteil dieser geplanten Anlagen sollen noch 2016 eingeweiht werden. Diese Daten gewann Oliver Miedaner, Mitarbeiter des Forschungsinstitutes Solites, berichtet „Sonne Wind & Wärme“. Weitere neun Projekte mit etwa 35.900 m² Kollektorfläche sind in Vorbereitung und werden wahrscheinlich in den nächsten ein bis zwei Jahren ihren Betrieb aufnehmen, sofern es zu keinen Änderungen kommt.
Fördermöglichkeiten und Tilgungszuschüsse
Erste Projekte wurden mittlerweile ohne Forschungsförderung realisiert, so unter anderem in Jena-Pößneck (Thüringen), Chemnitz und Senftenberg. Meist wurde dafür ein Kredit aus dem KfW-Programm 271 „Erneuerbare Energien Premium“ in Anspruch genommen, der auch einen Tilgungszuschuss von bis zu 40 Prozent vorsieht. Muss das Netz erst noch errichtet werden, kann der Tilgungszuschuss bei 60 Euro pro errichtetem Meter, maximal allerdings bei 1 Million Euro liegen.
Gestiegenes Interesse
Nicht nur das Forschungsinstitut, sondern auch verschiedene Unternehmen der Branche, verzeichnen ein gestiegenes Interesse. Christian Stadler, Geschäftsführer der Arcon-Sunmark GmbH, sieht dafür zwei Treiber: Durch die niedrigen Strompreise verliert die Kraft-Wärme-Kopplung vermehrt an Anreiz. Zuletzt hatte die Bundesregierung die Ziele für den prozentigen Anteil der Stromerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung stark reduziert. Zudem gehen immer mehr Solarthermie-Unternehmen Kooperationen mit Fernwärme-Unternehmen ein bzw. umwerben diese.
Chemnitzer Universität entwickelt intelligente Übergabestationen
Auch in Chemnitz ging vor Kurzem ein Solarheizwerk ans Netz. Dieses speist die Wärme in ein sogenanntes „Arealfernwärmenetz“, welches damit bereits in der ersten Ausbaustufe einen Solaranteil von 10 Prozent erreicht.
Thorsten Urbaneck, Privatdozent an der Technischen Universität Chemnitz, hat mit weiteren Wissenschaftlern intelligente Übergabestationen entwickelt. Das Verfahren eignet sich für Chemnitz besonders gut, da es in der Stadt große Höhenunterschiede gibt. Das Chemnitzer Netz setzt sich aus etwa 130 Teilnetzen zusammen, die von einem einzigen Heißwassernetz versorgt werden, zugleich aber hydraulisch voneinander getrennt sind.
Auch das Forschungsinstitut Solites verzeichnet ein stärkeres Interesse an der Gewinnung von Solarwärme im Bereich der Kommunen und Quartiere. Das Anfang 2016 gestartete und bis Ende 2018 laufende Horizon2020-Projekt „SDH Policy to Market“ (SDHp2m) hat das Ziel, die Nutzung der Solarwärme in den drei ausgewählten Fokus-Regionen Thüringen, Rhône-Alpes und Steiermark sowie in weiteren sechs Nachfolgeregionen erheblich voranzubringen.
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