Warmwasser- und Pufferspeicher müssen ab Herbst 2017 zumindest Energieeffizienzklasse C entsprechen
Bereits seit dem Herbst 2015 müssen Hersteller und Installateure für eine intensive Kommunikation eintreten und hierbei verstärkt auf die energetischen Eigenschaften der Puffer- und Trinkwasserspeicher eingehen. Speichersysteme mit bis zu 500 Litern Inhalt müssen aufgrund der EU-Verordnung 812/2013 mit einem Label versehen sein, auf dem die Energieeffizienzklasse registriert ist.
Mit der 2. Stufe der Ökodesign-/Erp-Richtlinie, die am 26.09.2017 in Kraft tritt, dürfen dann Speichersysteme mit einem Inhalt von bis zu 2.000 Litern beim Wärmeverlust einen Maximalwert nicht überschreiten. So ist abzusehen, dass die Effizienzklasse C zum Mindeststandard gehören dürfte.
Die Dämmqualität lässt sich unter anderem am Material, der Stärke der Isolierung, der Isolierung selbst und einer Minimierung der Verluste, beispielsweise durch Isolierkappen und Anpassung der Nennvolumina der Speichersysteme bestimmen.
Polyester-Faservlies als Dämmmaterial
Viele Hersteller verwenden Polyester-Faservlies zur Dämmung der Wärmespeicher. Dieses Material passt sich der Form des Speichers an, wodurch die Gefahr eines Kamineffektes verringert wird. Letzterer stellt eines der größten Risiken bei der vorgesehenen Dämmung der Wände dar. Schmiegt sich die Dämmung nicht exakt an den Speicher an, entstehen in der Folge Luftkanäle, die durchaus für einen Wärmeverlust von bis zu 20 Prozent sorgen können.
Auch ein Umweltaspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden: Zur Herstellung des Faservlieses werden PET-Flaschen verwendet, die somit optimal recycelt werden. Durch den Einsatz von Faservlies liegen die Werte der Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,035 und 0,041 W/mK. Verbundstoffe können für noch niedrigere Werte sorgen. So setzt beispielsweise der Biomasse-Kesselhersteller Eta im Rahmen der Speicherisolierung auf eine Kombination aus 9 cm dicker Neopor-Dämmung mit einer zusätzlichen 1 cm dicken Vliesschicht, die wiederum von einem Polystyrol-Mangel umgeben ist. Neopor ist im Übrigen eine Weiterentwicklung des Styropor-Dämmstoffes. Bei der hier vorgestellten Kombination liegt der Dämmwert bei 0,032 W/m.
Vakuum-Wärmedämmung
Die Vakuum-Wärmedämmng (VWD) besitzt – im Gegensatz zu herkömmlichen Speichern – eine bis zu fünfmal bessere Isolierung. Das Prinzip ist dabei durchaus vertraut, denn fast jeder dürfte einen solchen Speicher zuhause haben – wenn auch im kleinen Format. In einer Thermoskanne bleiben die Getränke über längere Zeit heiß oder kalt. Mit diesem System ist der Aufbau der VWD-Speichertanks vergleichbar, denn auch hier handelt es sich um Speicher-in-Speicher-Systeme. Diese verfügen sowohl über einen Innen- als auch einen Außentank aus Stahl. Dazwischen befindet sich ein Hohlraum, der bei den VWD-Speichern 20 cm dick sein sollte. Der Ringspalt wird mit einem Absorber aufgefüllt, in der Regel handelt es sich dabei um Perlit oder einen Mix verschiedener Füllstoffe inklusive Perlit. Durch dieses neue Verfahren ist eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 0,008 W/mK erreichbar. Herkömmliche Mineralwolle hat einen Wärmeleitfaktor von 0,040 W/mK.
Nicht unbeachtet bleiben sollte, dass die aktuellen VWD-Speicher noch viel Raum benötigen. Derzeit entwickelt Hummelsberger Vakuum-Pufferspeicher mit einem Volumen von 2.200 bis 50.000 Litern, Sirch von 1.000 bis 60.000 Litern. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Nullenergie-Häuser Neubaustandard darstellen. Entsprechende rechtliche Informationen sind der europäischen Gebäuderichtlinie EPBD enthalten.
Die VWD-Anlagen können außen aufgestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Speicher auch niedrige Außentemperaturen vertragen.
Marktreife der VWD für kleinere Volumen
Der Solarthermiehersteller CitrinSolar hat erst im März 2016 unter der Bezeichnung „Speicher CS A-Vakuum Iso+ einen 1.000 Liter Speicher auf den Markt gebracht, der die Energieeffizienzklasse A entspricht. Dies wird durch den Einsatz von 2,5 mm dünner Vakuum-Dämm-Paneelen erreicht, die sich zwischen zwei Lagen Faservlies befinden. Zwar könne sich die Qualität des Vakuums im Laufe der Jahre verschlechtern, allerdings ist auch dann die Wärmeleitfähigkeit noch deutlich geringer als bei herkömmlichen Dämmstoffen.
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Interessant… Ich hätte jetzt gedacht, dass PET-Flaschen (meiner Kenntnis nach also Plastik) keine wirkliche Wärmedämmung mit sich bringt.
Hätte gedacht es werden Naturphasen wie z.B. Hanf zur Dämmung genommen…
Gruß
Hansi