Power Purchase Agreements (PPAs) bzw. „grüne Stromlieferverträge“ haben für die Wirtschaft eine immer stärkere Bedeutung. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, weitere Investitionen in die Energiewende vorzunehmen, die Dekarbonisierung der Produktion zu unterstützen und vor allem Preisrisiken entgegenzuwirken. Die Marktoffensive Erneuerbare Energien hat jetzt das Impulspapier „Grüne PPAs in Deutschland: Wo stehen wir und was ist jetzt zu tun?“ zur schnellen und robusten Entwicklung des PPA-Markts vorgestellt.
Die PPAs machen es Unternehmen möglich, erneuerbare Energien über einen langen Zeitraum und zum vorab vereinbarten Preis direkt vom Erzeuger zu beziehen. Dadurch werden nicht nur weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien ermöglicht, auch die Erzeuger haben Planungssicherheit. Ziel der Reform es europäischen Strommarktes ist es unter anderem, den PPA-Markt in seiner Struktur zu stärken. Die Mitgliedsstaaten sollen die Marktentwicklung aktiv unterstützen.
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Neun Handlungsfelder
Im Impulspapier werden neun zentrale Handlungsfelder in den Bereichen, Marktdesign, Investitions- und Geschäftssicherheit benannt. Die PPAs werden ein Schlüsselinstrument für Unternehmen sein, welche eine nachhaltige und zugleich klimafreundliche Energieversorgung anstreben. Es sind klare Akzente für den marktgetriebenen Ausbau zu setzen. Das Papier zeigt auf, was bisher erreicht wurde und welche zentralen Maßnahmen nun anstehen.
Beim Hochfahren und zur Stärkung des PPA-Marktes müssen EU-Fördervorgaben rasch umgesetzt werden. Gleichzeitig darf es durch ein Zusammenwirken von Marktprämien und zukünftigen Contracts for Difference (CfDs) zu keiner Schwächung der PPA-Vermarktung kommen. Bei der Einführung eines Brücken- oder Industriestrompreises darf der marktgetriebene Ausbau ebenfalls nicht gefährdet auch das notwendige Kapital dem PPA-Markt nicht entzogen werden.
Wichtig ist es, steuerliche Anreize für Investitionen anzubieten und im gleichen Schritt das Risiko von Zahlungsausfällen zu reduzieren. Physische PPAs sollten dauerhaft als finanzielle Derivate angesehen werden. Die Regelungen seien in der Perspektive auch für virtuelle PPAs anzupassen.
Förderung lokaler Stromlieferverträge wichtiges Geschäftsmodell
Bei konkreten Geschäftsmodellen seien dem Papier zufolge Pooling-Modelle sowie Gemeinschaften lokaler Erzeuger und Verbraucher zu stärken. Herkunftsnachweise, die als Wertkomponente für Erzeuger und Verbraucher dienen, zu etablieren sowie die Transaktionskosten, die bei der Entwicklung von Marktstandards entstehen, auch für kleinere Marktteilnehmer zu minimieren. Besonders wichtig sind hierbei Anreize lokaler Stromlieferverträge, so zum Beispiel durch niedrigere Netzentgelte.
Auf der Jahreskonferenz der Marktoffensive Erneuerbare Energien, die am 19. Oktober 2023 stattfindet, werden die zentralen Inhalte des Impulspapiers ausführlich diskutiert. Über diese Webseite können Sie sich in Kürze zur Konferenz anmelden. Hier finden Sie auch weitere Informationen zur Marktoffensive Erneuerbare Energien.
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