Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat kürzlich einen Referentenentwurf für das Jahressteuergesetz (JStG) 2024 veröffentlicht, der wesentliche Änderungen an der Steuerbefreiung für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) vorsieht. Diese Änderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Energieberatung und die Installation von PV-Anlagen in Deutschland haben.
Einheitliche Steuerbefreiung für alle Gebäudearten
Die geplanten Änderungen im Jahressteuergesetz 2024 vereinheitlichen die Steuerbefreiung für Photovoltaikanlagen auf 30 kWp für alle Gebäudearten, einschließlich Einfamilienhäusern. Dies erleichtert den Ausbau erneuerbarer Energien erheblich (Symbolbild).
Aktuell unterscheidet das Einkommensteuergesetz (EStG) zwischen verschiedenen Gebäudearten und setzt unterschiedliche Grenzen für die Steuerbefreiung von PV-Anlagen. Einfamilienhäuser profitieren derzeit von einer Grenze von 30 kWp, während für andere Gebäudearten eine Grenze von 15 kWp pro Wohn- oder Gewerbeeinheit gilt. Diese Differenzierung soll laut dem neuen Gesetzentwurf entfallen. Zukünftig soll eine einheitliche Grenze von 30 kWp für alle Gebäudearten einschließlich Nebengebäuden gelten.
Diese Änderung könnte die Planung und Umsetzung von PV-Projekten deutlich vereinfachen und Anreize für den Ausbau von Photovoltaikanlagen schaffen. Die persönliche Grenze von 100 kWp pro Steuerpflichtigen oder Mitunternehmerschaft bleibt jedoch bestehen.
Zielsetzung und technische Anpassungen
Der Gesetzentwurf des Jahressteuergesetzes 2024 enthält eine Vielzahl technischer Anpassungen, die zu Steuermehreinnahmen führen sollen. Eine der zentralen Maßnahmen ist die Anpassung der Steuerbefreiung für PV-Anlagen, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und bürokratische Hürden abzubauen.
Im Referentenentwurf wird vorgeschlagen, § 3 Nummer 72 Satz 1 EStG wie folgt zu ändern:
„die Einnahmen und Entnahmen im Zusammenhang mit dem Betrieb von auf, an oder in Gebäuden (einschließlich Nebengebäuden) vorhandenen Photovoltaikanlagen, wenn die installierte Bruttoleistung laut Marktstammdatenregister bis zu 30 kW (peak) je Wohn- oder Gewerbeeinheit und insgesamt höchstens 100 kW (peak) pro Steuerpflichtigen oder Mitunternehmerschaft beträgt.“
Bedeutung für die Energieberatung und Förderung von PV-Anlagen
Für Energieberater und ihre Kunden bedeutet dieser Gesetzentwurf eine Vereinfachung und Erleichterung bei der Planung und Realisierung von PV-Projekten. Die einheitliche Regelung schafft Klarheit und erleichtert die Kalkulation der zu erwartenden steuerlichen Vorteile.
Zudem können durch die erhöhte Akzeptanz und die verringerten bürokratischen Hürden mehr Privatpersonen und Unternehmen dazu motiviert werden, in Photovoltaikanlagen zu investieren. Dies trägt nicht nur zur Energiewende bei, sondern auch zur langfristigen Senkung der Energiekosten und zur Erreichung der Klimaziele.
Fazit und Ausblick
Die vorgeschlagenen Änderungen im Jahressteuergesetz 2024 bieten eine wichtige Chance für den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland. Die Vereinheitlichung der Steuerbefreiung für alle Gebäudearten auf 30 kWp kann dazu beitragen, Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern und die Energiewende voranzutreiben.
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