Was bedeutet der Begriff „Blower-Door-Test“ und wie wird der Test durchgeführt?
Der Begriff stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und steht für „Gebläse-Tür-Messung“. Daran lässt sich auch schon erkennen, wo das Gerät in den meisten Fällen installiert wird – nämlich im Rahmen der Balkontür oder eines größeren Fensters. Da die Dichtheit der Haustür ebenfalls mit bestimmt werden soll, ist es nicht sinnvoll, das Gerät dort zu installieren.
Auch wenn die Wärmedämmung nahezu optimal ist, kann es durch Leckagen in der Gebäudehülle zu großen Energieverlusten kommen. Diese Schäden sollen durch den Blower-Door-Test ermittelt und bei den anstehenden Sanierungsarbeiten behoben werden.
Die Messungen im Einzelnen
- Wurde das Gerät installiert, beginnt es, mittels Ventilator einen konstanten Unterdruck von 50 Pa (Pascal)aufzubauen und zu halten. Zur genaueren Eruierung der Leckagen kommt dann eine Infrarotkamera zum Einsatz, deren Bilder auch der Nachweisführung dienen.
- Auch in der zweiten Phase wird ein Unterdruck aufgebaut, allerdings in kleineren Schüben von etwa 5 bis 10 Pa, bis dann ein Gesamtdruck von maximal 100 Pa erreicht ist. Bei jeder Erhöhung wird der erzeugte Luftvolumenstrom und der Gebäudedruck gemessen und schriftlich festgehalten.
- Im nächsten Schritt wird ein Überdruck hergestellt und die Messungen – wie in Punkt 1. und 2. beschrieben – wiederholt.
Mit der Durchführung dieses Tests sollten Sie einen Fachmann beauftragen. Er kann nicht nur auf die notwendigen Messgeräte zurückgreifen, sondern Ihnen auch bei der späteren Planung der Sanierungsarbeiten, der Durchführung und der Abnahme der Arbeiten behilflich sein.
Details zur Durchführung
Die Durchführung eines Blower-Door-Testes ist sowohl in Neubauten als auch in Bestandsimmobilien sinnvoll. Planen Sie die Errichtung oder den Erwerb eines Niedrigenergie- oder Passivhauses, ist die Durchführung dieses Tests Pflicht, sofern Sie von zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen der KfW-Bank, der BAFA und der Landesbanken profitieren möchten. Aber auch im Vorfeld und nach jeder Sanierungsmaßnahme sollte ein solcher Test durchgeführt werden, um Leckagen schneller aufzuspüren und beseitigen zu lassen.
Wurde in das Haus eine Lüftungsanlage eingebaut, so ist die Durchführung eines solchen Testes ebenfalls vorgeschrieben. Während bei einer normalen Immobilie der Ventilator dreimal innerhalb einer Stunde die Luft ausgetauscht haben darf, darf bei einem Gebäude mit eingeschalteter Lüftungsanlage nur ein 1,5-maliger Luftaustausch erfolgen. Werden diese Kriterien – beispielsweise durch das Vorhandensein von Leckagen – nicht eingehalten, sind diese Schäden zu lokalisieren und zu beseitigen.
Über die Durchführung des Blower-Door-Testes und die damit nachgewiesene Einhaltung der Norm erhält der Bauherr ein Zertifikat. Werden entsprechende Fördermittel beantragt, ist dieses Zertifikat den Unterlagen beizufügen.
Für die Durchführung der Messung selbst müssen Sie ein Zeitfenster von etwa drei bis vier Stunden einplanen. Je nach Umfang der Schäden kann das Ergebnis direkt vor Ort besprochen oder zu einem späteren Zeitpunkt anhand eines Analyseberichts eruiert werden.